Author Topic: "Abgehakt" sagt der Landgerichtspräsident  (Read 1246 times)

KarlMartell

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"Abgehakt" sagt der Landgerichtspräsident
« on: July 02, 2013, 07:33:06 am »
Was sagen Norbert Röger und Jürgen Niemeyer zu dem Vorwurf, der zu den denkbar schärfsten gehört: Sex mit Minderjährigen? Norbert Röger, der Präsident des Landgerichts Chemnitz, will nicht reden. Für ihn sei diese Geschichte abgehakt, sagt er am Telefon.
http://www.zeit.de/2012/10/Mandy-Kinderbordell-Sachsensumpf
Norbert Röger ist im folgenden Ausschnitt aus Mandy Kopps Buch der ganz besonder perverse Kinderficker mit dem stechenden Blick, Niemeyer der nicht ganz so perverse "Heinz".
Alles mit ein paar Klicks zu finden.
http://de.wikipedia.org/wiki/Sachsensumpf
Klar können sich die beiden Frauen auch täuschen und zufälligerweise waren da in Leipzig im Kinderpuff gerade zwei Doppelgänger gerade zufällig zwei leitenden Juristen der Leipziger Justiz zufällig zum Verwechseln ähnlich.
Nun wird das Buch ja wohl in Chemnitz bei den Angehörigen des Landgerichts ein ziemlicher Renner sein, verständlicherweise. Hier nun der Ausschnitt, in dem ihr Chef mitspielt:

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Die anderen Mädchen setzten sich auf das Sofa, Lea und ich hockten uns auf den Zweisitzer neben der Schlafzimmertür. Kugler betrat in Begleitung von vier Männern die Wohnung. Sie musterten uns interessiert, mir war das unangenehm, ich blickte immer wieder nach unten. Vor allem einer fiel mir auf, ein großer Kerl mit markantem Gesicht und stechenden Augen, die einen regelrecht durchbohrten. Er blieb mit Kugler stehen, während sich die anderen drei zwischen uns setzten.

»Na, Mädels, nicht so schüchtern!« Der Typ, der auf dem Sofa Platz genommen hatte, zog Ines und Jasmin näher an sich heran. Er grinste breit. »Haha, so was Nettes hat man nicht alle Tage in den Fingern.« Es war widerlich.

Kugler schoss mir und Lea einen eindeutigen Blick zu. Los, kommt endlich in die Gänge!

Ich sah zu dem Mann auf dem Sessel hinüber. Unter anderen Umständen hätte ich ihn wohl ganz sympathisch gefunden. Er wirkte seriös, seine Kleidung war sorgfältig gewählt, eine gepflegte Erscheinung, eher kräftige Figur, aber noch attraktiv für sein Alter. Er lächelte mich freundlich an, dann beugte er sich nach vorn und streckte mir seine Hand entgegen. Ich zögerte einen Moment, bevor ich aufstand und mich auf die Armlehne des Sessels setzte. Energisch umfasste er mich und zog mich zu sich herunter.

Als wäre es vollkommen normal, nackte Minderjährige auf dem Schoß zu haben, begannen die drei Herren eine Unterhaltung. Worüber, weiß ich nicht mehr, ich weiß nur, dass im Hintergrund Musik lief, »Hero« von Tina Turner, und dass er mir unablässig über die Oberschenkel strich. Ich starrte auf die Platte des Couchtischs und den Adventskranz mit den flackernden roten Kerzen darauf. Die Lichter tanzten über die Fliesen des Tisches. We are the children, the last generation. We are the ones they left behind. And I wonder when we are ever gonna changing, living under the fear till nothing else remains. We don’t need another hero …1 Ich mochte dieses Lied, diese kraftvolle, raue Stimme, mit der sie es sang.

Ich hörte die Männer reden und auch wieder nicht. Was spielte es schon für eine Rolle, worüber sie sprachen. Irgendwann wären sie fertig damit. Und dann? Vielleicht war er auch einer von diesen Perversen, die einem nur weh tun wollten und Spaß daran hatten, irgendwo abzuspritzen, nur nicht im Gummi. Du Hure hast es nicht anders verdient.

Ich zuckte zusammen. Meint er mich?

Kuglers Stimme übertönte alles. Ines sollte aufstehen und sich anziehen, der Mann, mit dem er die ganze Zeit über geredet hatte, wollte, dass sie mitkam. Wohin? Kurz darauf fiel die Tür ins Schloss.

Für die anderen Männer wirkte das wie ein Startschuss. Sie witzelten darüber, wer anfangen durfte. »Bitte, nach Ihnen …« – »Aber nein, nach Ihnen …«

Ich weiß nicht mehr, wer von uns als Erste ins Schlafzimmer musste. Ich weiß nur noch, dass er mich an der Hand nahm und die Falttür hinter sich zuzog.

»Wie alt bist du eigentlich?«

»Vierzehn«, sage ich und hoffe, dass er mir glaubt. Ich bestimme, wie alt ihr seid.

Seine Augen funkeln.

»Du kannst mich Heinz nennen.«

Schüchtern sehe ich ihn an und versuche zu lächeln.
»Ab heute bin ich DEIN Heinz.«

Gelächter dröhnt aus dem Zimmer nebenan.

»Bist wirklich ’ne süße Maus«, sagt er und zieht mich an sich.

Ich drücke seinen Oberkörper von mir weg, versuche, forsch zu klingen. »Küssen is nicht. Wir sollten uns beeilen, die anderen wollen auch noch.«

Belustigt greift er in sein Jackett und zieht die Brieftasche heraus. Lächelnd wedelt er mit den Scheinen herum, dann legt er sie auf die Ablage neben die Packung mit den Kleenex-Tüchern. Das würde er von nun an immer tun, wenn er da war. Ob er sich besser fühlte so? Erst das Geld, dann das Vergnügen? Oder ein Anreiz, nach dem Motto: Sieh her, was mich das alles kostet, nun streng dich mal an?

Während er sich auszieht und Sakko und Hemd sorgfältig ablegt, lässt er mich nicht aus den Augen. Ich trete von einem Fuß auf den anderen. Das Nächste, an das ich mich erinnere, ist, dass ich auf dem Rücken liege, während er über mir kniet und den Gürtel seiner Hose öffnet.

Ich rieche sein Rasierwasser, sein Gewicht drückt mich nach unten. Ich fühle nichts, ich höre nichts, ich bin nicht da. Die Geräusche aus dem Wohnzimmer
klingen, als hätte ich den Kopf unter Wasser. Alle Höhen und Tiefen rausgedreht, verzerrt, dumpf. Ich spüre seinen Atem an meinem Hals und drehe den Kopf zur Seite.

An der Wand ist ein Fleck, der aussieht wie ein Schaf. Klein und wolkig. Ich muss an meine Mutter denken. Als ich klein war und nicht einschlafen konnte, hat sie immer gesagt: »Schließ die Augen und stell dir eine Wiese vor mit einem Zaun in der Mitte. Die Schafe auf der einen Seite sind ganz traurig, weil die Wiese bereits kahl gefressen ist. Auf der anderen Seite des Zauns aber ist das Gras ganz saftig und grün.« Sanft strich sie über meine Stirn. »Und jetzt stell dir vor, wie ein Schaf nach dem anderen über den Zaun springt, hinüber auf die andere Seite. Eins nach dem anderen nimmt Anlauf und springt. Eins, zwei, drei, vier … zähl schön mit, bis sie alle hinübergehüpft sind und über die grüne Wiese tollen. Immer weiter zählen, Mandy, immer weiter, bis du eingeschlafen bist.«

Zählen hilft. Ich mach das heute noch, wenn ich merke, dass ich gleich heulen muss.

Ich verliere jedes Gefühl für Raum und Zeit. Von eins bis siebzehn, immer wieder
von vorn. Der große Fächer an der Wand im Schlafzimmer hat siebzehn hölzerne Streben.

Als er fertig ist, lächelt er mich zufrieden an. Ich lächle zurück und nehme ihn doch nicht richtig wahr.

»Das machen wir nachher gleich noch mal!«

*

Ich hatte Durst und ging in die Küche, um mir etwas zu trinken zu holen. Auf einem der Stühle hockte Ines, sie war ziemlich aufgelöst.

»Was ist denn passiert?«

»Was der wollte … ey, das kann ich nicht! So was kann ich wirklich nicht.«

Ich fragte nicht weiter nach. Heulend erzählte sie mir, dass Kugler sie wütend zurück ins Jasmin gefahren habe und nun Trixi an der Reihe sei, »das arme Schwein«. Was immer das bedeuten mochte.

Als sie sich wieder etwas beruhigt hatte, gingen wir mit einer Flasche Sekt und einigen Gläsern zurück ins Wohnzimmer. Auf in die nächste Runde.
Wenn ich mir vorstellte, was Ines erlebt haben mochte, hatte ich wirklich Glück gehabt. Heinz war ganz in Ordnung. Klar war er jemand, der mich benutzte, der mit mir Sachen machte, die nicht sein sollten. Aber wenn man nur die Wahl hat zwischen mies und beschissen, nimmt man lieber mies. Mies war die Situation an sich, dass da Kerle kamen, die wahrscheinlich daheim ein schickes Häuschen hatten, zur »besseren« Gesellschaft gehörten, Mutti kocht und repräsentiert, die Tochter klimpert nett am Klavier, süße heile Welt. Und die dann hierherkamen und bei der Aussicht, eine Vierzehnjährige zu vögeln, glänzende Augen bekamen. Dass die »kleine Maus« schon sechzehn war, machte keinen Unterschied. Hinterher fuhren sie dann nach Hause, Bussi rechts und links auf die Wange, ist wieder spät geworden heute, tut mir leid, aber du weißt ja, die Geschäfte …

400 Mark, manchmal auch etwas mehr, ließ er an so einem Abend da. Für mich war es das erste Mal, dass ich so viel Geld auf einmal bekam, fast die Hälfte des »Wochensolls«. Dafür ging es mehrmals ins Schlafzimmer. Später war ich in gewisser Weise froh, wenn Heinz kam. Da wusste ich, was mich erwartete. Er war vergleichsweise nett zu mir und zärtlich, auch wenn er schon mal fester zupackte.
Aber nicht grob, keines von den Arschlöchern, die einen nur erniedrigten. Es war erniedrigend genug, man musste nicht noch zusätzlich auf uns herumtrampeln, um sich größer zu fühlen. Ich kann das nicht erklären, aber bis zu einem gewissen Punkt war es mit ihm nicht so schlimm wie mit den anderen. Und trotzdem zählte ich so lange, bis er fertig war und sich zur Seite rollte.
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Mandy Kopp mit Heike Gronemeier: Die Zeit des Schweigens ist vorbei. Berlin:  Marion von Schröder 2013. ISBN 978-3-8437-0430-4

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Amotelsee

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Re: "Abgehakt" sagt der Landgerichtspräsident
« Reply #1 on: June 11, 2015, 05:05:33 am »
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