Vermutlich wird man diese Melodie niemals wieder auf irgend einem Kanal der Öffentlich Rechtlichen Bedürfnisanstalten zu hören bekommen. Es könnte ja jemand die falschen Schlüsse ziehen.
Genau diese, ach so deutsche, Selbstverleugnung hat der von mir heute immer noch geschätzte Franz Joseph Degenhardt vor über 40 Jahren in diesem Lied auf den Punkt gebracht:
Die alten Lieder
Wo sind eure Lieder,
eure alten Lieder?
fragen die aus anderen Ländern,
wenn man um Kamine sitzt,
mattgetanzt und leergesprochen
und das high-life Spiel ausschwitzt.
Ja, wo sind die Lieder,
unsre alten Lieder?
Nicht für?n Heller oder Batzen
mag Feinsliebchen barfuss ziehn,
und kein schriller Schrei nach Norden
will aus meiner Kehle fliehn.
Tot sind unsre Lieder,
unsre alten Lieder.
Lehrer haben sie zerbissen,
Kurzbehoste sie verklampft,
braune Horden totgeschrien,
Stiefel in den Dreck gestampft.
Nicht, dass ich ein unbedingter Anhänger altdeutschen Liedgutes bin, aber das was uns im Radio täglich in die Ohren geblasen wird, ist größtenteils noch wesentlich mieser, egal in welcher Sprache.
Gruß
Kuddel, der schon ganz ga ga ist von Lady Gaga & Co.