Ramadan wird immer wichtiger für die Deutschen und alle Welt. Hier eine kleine Auswahl heutiger Pressestimmen:
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Muslime auf der ganzen Welt zelebrieren heute, teilweise schon seit gestern, einen der fünf Säulen des Islams – die Fastenzeit Ramadan. Die Gläubigen nutzen die Zeit zum Beten, sich dem Frieden und der Harmonie zu widmen, sagte Präsident Jacob Zuma in einer schriftlichen Erklärung. Das Präsidialamt wünscht allen Muslimen am Kap ein Ramadan Mubarak.
http://2010sdafrika.wordpress.com/2013/07/09/fastenzeit-ramadan-hat-begonnen/Positive Effekte durch Fasten
Während des Ramadan, sind alle Muslime verpflichtet, die Tage fastend zu verbringen, ausgenommen sind davon Kranke, Schwangere und Kinder, die das Pubertätsalter noch nicht erreicht haben. Aus medizinischer Sicht gelten positive Effekte durch Fasten beziehungsweise Heilfasten als belegt. So wirke die Fastenzeit entgiftend für den Körper und könne darüber hinaus Ausdauer, Geduld und Selbstbeherrschung fördern.
http://www.heilpraxisnet.de/naturheilpraxis/ramadan-fuer-muslime-ist-jetzt-fastenzeit-9017650.php Bulgursalat, Reissuppe, gefüllte Weinblätter und zum Nachtisch das süße Blätterteig- Gebäck Baklava. Zum Fastenmonat Ramadan gehört für die Muslime neben dem strengen Verzicht ebenso das allabendliche Fastenbrechen. Özel Latif und seine Frau Senem Chasan tischen einen Monat lang nach Sonnenuntergang verschiedene Köstlichkeiten auf. Latif (Bild) ist stellvertretender Vorsitzender des islamischen Kulturvereins Quakenbrück.
http://www.noz.de/lokales/73414944/wie-quakenbruecker-muslime-den-ramadan-begehenDer Ramadan ist für viele Muslime die wichtigste Zeit im Jahr, denn der Fastenmonat ist ein Heiliger Monat in ihrer Religion, dem Islam. Das Fasten soll dabei helfen, dass man mehr an ärmere Menschen denkt. Viele Muslime spenden in der Zeit auch Geld.
http://www.morgenpost.de/printarchiv/kinderpost/article118006773/Ramadan-ist-Fastenzeit.html Im Arbeitsalltag des Wiehler Zulieferers für die Automobil- und Nutzfahrzeugindustrie sei vom Ramadan nichts zu spüren.
Bestätigt wird dieser Eindruck durch einen Blick ins Gummersbacher Krankenhaus: „Unsere muslimischen Mitarbeiter passen sich unserer Kultur gut an“, stellt Pressesprecherin Angela Altz fest, „einige nehmen in dieser Zeit Urlaub. Wir haben im Alltag keine Einschränkungen: Es läuft!“
http://www.rundschau-online.de/oberberg/ramadan-mehr-als-nur-eine-fastenzeit,15185498,23703078.html In den muslimischen Gemeinden wird zurzeit der Fastenmonat Ramadan begangen.
http://www.main-spitze.de/region/raunheim/13263470.htm
Nur die taz tanzt mal wieder aus der Reihe: 12.07.2013
Kolumne: Halleluja
Einschränkungen im Konsumverhalten
Unserem Kolumnisten ist der Ramadan "im Prinzip wurst". von Claudius Prösser
Mir persönlich ist der Ramadan ja wurst. Ich sage das mal so ungeschützt, auch wenn es für besonders fromme Menschen unschicklich sein könnte, den heiligen Monat mit einem Metzgereiprodukt in Verbindung zu bringen. Meinetwegen ist die Wurst also halal und nicht vor Sonnenuntergang zu verzehren.
Egal ist mir die muslimische Fastenzeit, weil jeder das Recht hat, sein Steckenpferd zu reiten, solange er niemandem dabei auf die Füße trampelt. Er darf sich also auch gerne den Kopf darüber zerbrechen, ob er früh am Morgen noch schnell eine Flasche Wasser hinunterwürgt, um bis zum Abend nicht zu dehydrieren, oder ob für ihn möglicherweise eine der vielen Ausnahmegenehmigungen gilt, die mit dem Kleingedruckten auf einem Telekom-Vertrag locker mithalten können.
Im Grunde kann ich sogar nachvollziehen, dass das Intervallfasten seine angenehmen Seiten hat. Als ich kürzlich eine Low-Carb-Diät machte, gönnte ich mir nach langen Tagen, an denen ich mich tapfer von Rohkost ernährt hatte, schon mal ein alkoholfreies Bier. Das schmeckte gleich viel besser. Gezielte Einschränkungen im Konsumverhalten können manchmal durchaus sinnvoll sein. Nur überhöhen und verkitschen muss man sie nicht.
Das tun nämlich gerade viele publizierende MuslimInnen, die von der spirituellen Kraft des gemeinsamen abendlichen Nachholessens oder von komplizenhaften Ich-faste-und-du-offenbar-auch-Blicken schwadronieren. Und sich dabei zum Sprachrohr einer gefühlten Community machen, für die sie ungefragt mitsprechen. Was ebenso sinnentleert ist, wie wenn ein bekennender Katholik stellvertretend für alle römisch Sozialisierten behauptet, die Adventszeit erhebe ihre Seelen und lasse sie das Wichtige im Leben erkennen.
Richtig kraus wird es dabei aber erst, wenn jemand wie Christian Hanke, der SPD-Bezirksbürgermeister von Mitte, alle Welt zum „gemeinsamen Fastenbrechen“ am Ende des Ramadan auf den Leopoldplatz lädt, tanzende Derwische inklusive. Sicher ganz doll gut gemeint, aber fast möchte man den armen Muslimen sein Bedauern darüber ausdrücken, dass ein bekennender Nichtangehöriger ihrer Religion dazu aufruft, ihr Fest zu feiern – und dann auch noch die weniger angenehmen Begleiterscheinungen, also das Fasten, einfach weglässt.
Aber wie gesagt: Essen und fasten lassen, lautet meine Devise. Die teilte wohl auch der sehr nette und dem Outfit nach muslimische Security-Mitarbeiter auf dem Pariser Flughafen, dem ich vor ein paar Tagen schwitzend gegenüberstand. Sorgenvoll betrachtete er die bretonischen Karamelcremes und Fischsuppen, die die zulässige Flüssigkeitshöchstmenge mehrfach überschritten und in meinem Handgepäck nichts zu suchen hatten. Es war der erste Tag des Ramadan und der letzte meines Urlaubs, und ich hatte es nicht mehr rechtzeitig zur Gepäckaufgabe geschafft. „Das kostet doch alles Geld“, sagte er mahnend, ließ die leckeren Mitbringsel stecken und wünschte mir einen guten Heimflug nach Berlin.
http://www.taz.de/Kolumne-Hlleluj/!119786/